Leben auf der Überholspur ;) |
Nur zu Fuß ist eher nicht so toll, weil anders als in Deutschland nach 3 Zentimetern Schnee, sich nicht Armeen von Rentnern rüsten, dem Schnee mir Schaufeln und Tonnen von Salz zu Leibe zu rücken. Wenn man schon die Straße nicht kehren kann muss man sich halt ein, an die Jahreszeit, angepasstes Hobby suchen. Aber auch zu den sonstigen Fortbewegungsmitteln gibt es ja Alternativen, wie zum Beispiel Langlauf Skier.
Wir hatten ja in der Arbeit schon lange einen kleinen gemeinsamen Ausflug geplant und da Scott, seines Zeichens Executive Director bei Earth Day Coalition (ergo mein Chef), ein sehr passionierter Skifahrer ist, es sich durch das Wetter ja irgendwie anbot, beschlossen wir Langlaufen zu gehen. So langsam geht es ja auch schon Richtung Earth Fest, deswegen wollten wir uns noch Mal etwas gönnen, bevor es richtig stressig wird. Außerdem ist das ja auch eine ganz gut Team bildende Maßnahme (Denglish!). Also ging es nach mehrmaligem Verschieben an einem herrlich sonnigen Montag Richtung Chapin Forest, wo ich erstaunlicher Weise ganz am Anfang meines Jahres mit Dolores schon Mal war. (Bilder mit Eichhörnchen?)
Das mit mir und dem Wintersport ist ja so eine Sache. Ich komme je eigentlich aus einer Region wo man sehr gut Ski und Snowboard fahren kann, wenn man es denn möchte. Ein Großteil der Menschen mag das anscheinend auch, ich leider nicht. Ski fahren und ich sind ein bisschen so wie Arzberg und New York, vor allem eins völlig gegensätzlich und unvereinbar. So dachte ich zumindest.
Um ein bisschen weiter auszuholen, mein Trauma mit dem Ski Fahren geht auf die Ski Tage in der 7. Klasse zurück. 3 Tage die man mit der gesamten Jahrgangsstufe, nun ja mit Skifahren verbringt. Ich hatte es mir damals, aus für Gründen auch immer, in den Kopf gesetzt Snowboard zu fahren. Ich mein meine Fähigkeiten im Skifahren waren ähnlich bescheiden, also warum nichts neues versuchen, dachte ich. Selbstbewusst, die bestmögliche Snowboard Ausrüstung ausgeliehen und ab gings in drei Tage voller Qualen. Ich bekam wirklich gar nichts hin, selbst das den Berg hinunterrutschen schien mich zu überfordern. Am letzen Tag auf dem Ochsenkopf wollte uns unser Snowboardlehrer, dann eine besondere Chance geben, wir durften von ganz oben runterfahren. Juhu! Aber vielleicht doch keine so gute Idee wenn man vorher gerade Mal 40 Meter Hang heruntergerutscht ist. Langer Aufbau kurzes schmerzhaftes Ende. Am Ende des Tages, die Busse warteten nur noch auf mich. Hatte ich es irgendwie doch noch nach unten geschafft, was vor allem der unendlichen Geduld meines damaligen Sportlehrers zu verdanken ist. Jedoch habe ich das bis Heute noch nicht vergessen, während alle anderen fröhlich und mit Leichtigkeit den Berg herunterfuhren, ich mit meinem scheiß Snowboard irgendwo auf dem Boden saß, versuchte wieder in meine Bindung hineinzukommen oder gar 20 Meter am Stück abwärts rutschte. Außerdem vergaß ich damals auch noch meine Heelys, wer sich erinnert, dass waren diese unglaublich coolen Schuhe mit den eingebauten Rollen, die ich mir ganz stolz in Brünn gekauft hatte, weil es sie zu dieser Zeit noch nicht in Deutschland gab.
Mit den Besten Erwartungen ging es dann also Los.
Los geht's! Dawn, Lorenz und Christina |
Im Stehen hinfallen, der Klassiker... |
Nächstes Jahr sicher bei den Olympischen Spielen dabei! |
Alles in allem war es Mal eine erfrischende Abwechslung zu all den Excel Tabellen, die sich langsam immer mehr in meinen Arbeitsalltag schleichen und drohen überhand zu nehmen. Da freut man sich doch gleich auf den Frühling wenn man wieder raus kann, in die Gärten zum Pflanzen. Es hat uns allen auf jeden Fall ganz gut getan dem normalen Büroalltag zu entkommen. Denn das arbeiten in einer non profit ist dann doch nicht so schön idealistisch wie man sich das vielleicht manchmal vorstellen mag. So viel Zeit und Arbeitsaufwand geht da mit Verwaltung drauf, mit Anträgen auf Fördermittel, die verfasst und verschickt werden müssen, mit Informationen, die in die Datenbank gefüttert werden müssen, mit all den schönen Hürden der Ebene. So ganz darf sich davon nicht unterkriegen lassen, das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verlieren, irgendwo sollte man sich doch ein Stückchen Idealismus bewahren. Selbst wenn man versucht den Klimawandel zu verhindern, eine Utopie von emissionsfreien Elektroautos zu schaffen oder generell versucht die Welt in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu erziehen.
Hier noch ein paar Bilder vom eingefroren See, der zur Zeit bis zu 92% gefroren war. Ein bisschen Sibieren gefällig?
Siberia 1 |
Siberia 2 |
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