Freitag, 27. September 2013

These Streets of Philadelphia Part #1

Unser aeh Zimmer im ansonsten wunderbaren Hostel Chmonix!
Da waren wir also, in Philadelphia und unsere Orientierungstage konnten beginne. Am ersten Tag schonte uns Mark noch ein wenig. Wir ließen es eher langsam angehen, also nur Kennenlernen Spiele und sowas halt. Das Hostel liegt direkt im Fairmount Park (was heißt schon direkt, denn der Farimount Park ist immerhin das grösste zusammenhängende Parksystem der Welt) etwas außerhalb von Philly. Insgesamt ist es ein sehr schönes Hostel mit freiem W-Lan und herrlich strangen Besitzern über die man wohl eine eigene Sitcom machen sollte, skurrilere Charaktere findet man wohl selten.

Am 2. Tag gings dann richtig Los! Das erste Mal Downtown Philadelphia, mit dem Bus ist das vom Hostel in etwa 20 Minuten erreichbar. Als "Basislager" in der Stadt diente uns das "Friend House", dass die Quäker ihren Feunden und so auch ASF zur Nutzung überlassen. Dort kamen wir alle zusammen und Mark gab uns unsere erste challenge. Wir mussten auf einer leicht feste gegebenen Route entlanglaufen und an bestimmten Orten Leute nach der Geschichte des Ortes befragen. Hört sich leicht an, aber für den ersten Tag in einem fremden Land war das schon mal ein ordentliches Stück. Vor allem weil wir gleichzeitig auch noch 2 wertlose Halsketten bekamen, die wir mit Passanten, die wir auf der Strasse ansprechen sollten, tauschen sollten. Das Team das den besten Gegenstand bringt gewinnt. Ich wurde Gruppe 3 und der South Street zugeteilt. Hörte sich erst mal nicht so toll an.

Sichtbare Begeisterung...
Los ging es, auf in die South Street! Also gingen wir los straight durch Philly, vorher aber erst einmal stärken bei Wendy's. Kulturschock Nummer eins die große Cola ist hier anscheinend etwa 0,9 Liter Groß. Nach der "kleinen" Stärkung, begannen wir unsere Stadtrallye bei Govanni's Bookshop, dem ersten schwul/lesbischen Buchladen in den USA. Der Gründer erzählte uns viel interessantes über die Geschichte dieses Ortes, der mit Unterstützung der Kirche (!) in den 70ern eröffnete, zu einer Zeit in der es keine bis kaum Bücher gab die dort verkauft werden konnten, einfach weil es keine Amerikanischen Bücher zu diesem Thema gab. Danach tauschten wir brav unsere Halskette gegen einen Strick- Tintenfisch (?) und stöberten noch etwas durch den Laden, der auch einige Schaetze bereithielt.

Ob der Comic wohl auch mal von Marvel verfilmt wird?
Unser Tintenfisch, ohne Name...

Danach ging es weiter zu den Magic Gardens einer Art riesiger Kunst, Mosaik Installation, die sich durch den ganzen Stadtteil zieht. Vom Parkdeck des gegenüberliegenden Parkdecks, konnte man einen kleinen Teil davon ganz gut überblicken, ohne die 15 Dollar Eintritt zu zahlen, außerdem hatte man einen tollen Überblick über die Skyline Philadelphias.

Die magischen Gärten von Semiramis?
Skyline Philly!
Weiter ging es die South Street runter zu einer alten Synnagoge, die normal ein Antiquariat beherbergen sollte, dass aber vor kurzem geschlossen hatte. Also wieder weiter. Doch je weiter wir uns vom Stadtkern entfernten um so schöner wurde es, mehr und mehr Plattenläden, second hand Buchläden und immer weniger Ketten. Schließlich kamen wir zum Philly Aids Thrift, einem wohltätigen thrift shop, der all seinen Erlös aus den verkauften Sachspenden an die verschiedenen Aids Hilfs Organisationen in Philadelphia spendet. Eine sehr gute Sache also. Aber auch die Leute dort waren unglaublich nett, gleich beim reingehen wurden wir von einem Deutschen angesprochen, der dort sei 2 Wochen ein Praktikum macht. Drauf hin wurden wir durch den Laden und das Büro geführt. Es ist wirklich fantastisch wie groß der Laden ist, es werden aber auch immer Freiwillige gesucht, also wenn ihr Lust habt... Diese Woche feiern sie übrigens ihr 8 jähriges Jubiläum. Zum Tauschen bekamen wir natürlich auch was nämlich eine Schürze nun ja ein Scherze mit großen, teilweise gepiercten Brüsten. Leichtfertig ließ ich mich dann darauf ein die Schürze die South Street zurück zum Love Brunnen zu tragen , Steffen hatte sie ja auch lang genug an. Ich hab mich wohl nie mehr geschämt, vor allem als dann auch noch Eltern, die mit ihren Kindern Vorbeikamen die Augen zu hielten, war mein persönlicher Tiefpunkt der Scham perfekt.

Ebenjene Synagoge 
Die Crew vom Philly Aids Thrift, sogar mit Modest Mouse T-Shirt
Nach einem kurzen Spurt gelangten wir zum Sammelpunkt dem Love Park und mit dem Bus ging es wieder zurück zum Hostel. Wir hatten natürlich das coolste Item ertauscht. Am Anfang dachte ich was für eine blöde Idee das ist, doch am Ende war ich total begeistert. Einfach weil die Leute, die wir auf unserem Weg trafen so unglaublich nett waren und uns so viel erzählten. Wir lernten diese Orte ganz anders kennen als man das als normaler Tourist würde, wenn man dort überhaupt hinkommen würde. Gleichzeitig waren wir quasi gezwungen unsere Hemmungen vor dem Englisch reden abzubauen. Am liebsten hätte ich die Touren der anderen auch noch gemacht, aber dafür blieb dieses mal leider keine Zeit. Keine Sorge ich werde dieses Jahr sicher noch mal wiederkommen.


Der orginale Swag Store!


Originelle Arcade Fire Werbung für die Single Reflektor, auf die ich sonst wohl nur in Musik Blogs aufmerksam geworden wäre, da bisher das ganze neue Album nur so Guerilla artig beworben wurde
William Penn zeigt von seiner City Hall immer den Weg. 
Besagte Schürze... 
Zum Abschluss dann noch ein bisschen Musik, für jeden der sich an das Ende des Beitrags gequält hat. Was passt in Philly am Besten? Genau! Bruce Springsteen mit seinem Song "Streets Of Philadelphia".
Ich muss aber auf jeden Fall noch einmal zurück den Philly ist wirklich eine unglaublich tolle Stadt in der es noch so viel zu sehen gibt. Die nächsten Beiträge folgen dann wenn ich wieder W-Lan hab. Dann gibts mehr von den Orientierungstagen in Philadelphia, sodass ich dann irgendwann auch ein mal über Cleveland schreiben kann.


Das besonderste Audiolith T-Shirt kommt ganz schön rum, hier in Philadelphia!

Leaving Hirschluch...

So bevor es jetzt also losgeht mit den USA, meinem Auslandsjahr, meinem Projekt und all dem Trubel rund um meinem Laptop, möchte ich hier jetzt Tarantino Style zurück an den Anfang meines mittlerweile schon 2 wöchigen Aufenthalts in Amerika. Es mag zwar etwas komisch wirken über, bereits lang zurückliegendes zu schreiben, vor allem da dies der Schnelllebigkeit des Internets entgegenwirkt, aber naja ihr wolltet es so.
Das bei weitem kleinste und beste Zimmer in Hirschluch, ohne seine Insassen wäre es nichts
Jetzt also Hirschluch. Oh, Hirschluch du kleiner Ort, an der Schnittstelle zwischen Berlin und Brandenburg gelegen, zwischen Zivilisation, Boom und natürlich nun ja Brandenburg. Was soll man auch darüber sagen, Brandenburg? Ich denke Rainald Grebe ist diesem Stückchen Deutschland mit seiner Hymne, bereits mehr als gerecht geworden. Aber Hirschluch, ist auch mehr als nur ein Ort in der Pampa, der nicht einmal eine vernünftige Adresse hat (Fragt das beim Einwohnermeldeamt in Marktredwitz nach, dass verzweifelt versuchte mir meine Wahlunterlagen zuzuschicken). Hirschluch ist auch das "Tagungszentrum " in welchem ASF alljährlich das Vorbereitungsseminar für die zukünftigen Freiwilligen Generation abhält, bei dem versucht wird die Freiwilligen auf die Abenteuer und Gefahren des nächsten Jahres vorzubereiten, sofern das denn Möglich ist.

Aber in Hirschluch geht es um noch so viel mehr, zum Beispiel andere Freiwillige, die man vielleicht bereits kennt wieder zutreffen. Wie etwa in meinem Fall Sven, Tilo, Jonas, Robin und Lukas und wie sie auch alle wieder heißen mögen, die ich bereits seit dem Auswahlseminar kenne und weit mehr als nur andere Freiwillige für mich sind. Am Banhof gabs dann erst mal stürmische Begruessung mit Sven, die wohl auch gut in jedes Rosamunde Pilcher ZDF Drama gepasst hätte.

Dann folgte eine Woche intensivste Vorbereitung auf unseren kommenden Freiwilligendienst. Doch Abends war auch immer gut was Los. Von abendlichen Lagerfeuern, intensiven Kickerpartien, Flunkyball, NPD Plakate reißen, im nahe gelegenen Ort nach einer Kneipe suchen oder einfach herumhocken und Bier trinken, je nach dem wann es am nächsten Tag weiterging. Mit DJ Bassbalkon und MC Suehnezeichen erschienen auch zwei neue Künstler auf der nationalen Bühne von denen man wohl noch vieles hören wird. Besonders möchte ich hierbei MC Suehnezeichen erwähnen, der mit seinem Track, "Für Leon den willigen Löwen und Jonas der meine Songs nicht mag" mir sogar einen neuen Spitznamen verpasste und mir einen Disstrack widmete ;) Dann kann sich Casper mit seinem "Hinterland" schon mal warm anziehen, wenn MC Suehnezeichen sein erstes Mix tape bei "Dirty Bitch Productions" releasen wird.


PAG Sprungbild

Desweiteren war auch neben den normalen "PAGs" (ASF "Sprech" für Projektarbeitsgruppe, und ja das hört sich schon ein bisschen nach Sekte an) mehr als reichlich Programm gegeben, neben einem Trip nach Berlin in das Haus der Wannsee Konfernz, einem Zeitzeugen Gespräch und einem weiteren Besuch Berlins, den ich hauptsächlich damit verbrachte die Vinyl Abteilung im Kulturkaufhaus "Dussmans" vollzusabbern und meine erschöpften Schnupftabak Reserven aufzufüllen. Aber ich bin auch wieder durch das Regierungsviertel gelaufen, da ich es für eines der schönsten Regierungsviertel der Welt halte und immer ein erhabenes Gefühl der Euphorie bekomme wenn ich zwischen Bundestag und Abgeordnetenhaus umherspaziere. Ich weiß auch nicht woran das liegt, aber egal was für eine Politikverdrossenheit zur Zeit herrschen mag, hier wird sie nun mal gemacht und ganz egal ob dort Angie thront oder grumpy Peer, hier wird über uns, "in unserem Belange entschieden. Vielleicht ist es auch nur die Greifbarkeit des Ortes oder meine verklärte Romantik aber ich mag es einfach, immer wieder an diesen Ort zu kommen.

Nach diesem Exkurs wieder zurück nach Hirschluch. Am Anfang zählte ich wirklich die Tage zur Abreise, ich dachte mir warum muss ich hier noch eine Woche vor mich hinschmachten, bis ich endlich in die USA kann. Ich war in einer Art komischen Schwebezustand, zwischen einerseits schon von Zuhause weg, von allen verabschiedet und auf der anderen Seite war ich auch noch nicht richtig weg, ich war immer noch in Deutschland, zumindest theoretisch immer noch in Reichweite zu meinen Freunden, zu meiner Familie. Aber mit der Zeit wandelte sich wohl meine Stimmung und ich genoss es wirklich die anderen Freiwilligen kennen zulernen und Zeit mit den Freunden zu verbringen, die ich wohl ohne ASF nie kennengelernt hätte. Egal ob das nächtliche YOLO bzw.SWAG Geschrei durch das ganze Haus oder die spät stündlichen Chipsorgien auf dem Zimmer, ich möchte diese Zeit nicht missen.

Sven am "Tagebuch" schreiben.
So vergingen die Tage in Hirschluch, am Anfang langsam und gegen Ende hin immer schneller, vielleicht auch zu schnell.

Am letzten Abend gab es dann noch einen Art bunten Abend, den wir mit der Amerika Truppe wohl eindeutig gewonnen haben, ich sage nur "America Fuck Yeah!". Anschließend war es an der Zeit für die große, legendärere, Hirschluchparty von der ich schon soviel aus den Projektberichten früherer Freiwilliger gehört habe. Es war wahrlich ein rauschendes Fest, obwohl ich eigentlich früh ins Bett gehen wollte, da unser Bus zum Flughafen bereits um vier Uhr Nachts ging, blieb ich fast bis um 4 um mich dann doch noch ein wenig hinzulegen.

Wir haben definitiv den #SWAG
Move like Jagger?
Auch ASFler können feiern, außerdem Beweisphoto :D
Creep...
Nur keine Photos...
Hirschluch war wirklich toll ganz egal ob die Arbeit in den "PAGs", der wahrscheinlichst haerteseten "POBI" (Politische Bildung) "PAG" aller Zeiten, mit der besten Teamerin aber auch das kleinste, feinste Zimmer in ganz Hirschluch mit den besten Leuten. Es war schön alle noch einmal zu sehen und kennen zulernen, aber auch die intensiven Diskussionen, die mich manchmal schon nah und sogar über meine Toleranzgrenze brachten, waren sehr aufschlussreich und besser als alle 20 "Kennenlernen Spiele" zusammen. Vielen Dank Brandenburg fuer deine schaurig schöne Kargheit und Tristesse. Vielen Dank Zimmer für die schöne Zeit. Vielen Dank ASF für das tolle Seminar. Auf das es nur der Anfang eines noch viel interessanteren Jahres sei.

Absturzparty?! Ah Abschiedsparty!

Am Abend meiner Abschiedsparty hab ich eine Kamera rumgehen lassen, weil ich wohl nicht mehr in der Lage war alle Photos zu machen. Hier ist das Ergebnis! Ein Abend in Bildern wie früher in der Bravo, die Photostory.


Mein einziger Versuch an diesem Abend ein Photo zu machen, wirklich toll wiedas vom Licht wirkt und dann erst die Tiefenschärfe... Flunkyball!
Flunkyball bei Nacht, koennte so wohl auch im Museum stehen...
Nachbi, ein deutscher Badboy

Natürlich wurde auch getrunken, Pfälzer Weinschorle, wohl eine Nachwirkung des Praktikums in der Pfalz
Es wurde geposed versucht ein letztes gemeinsames Photo zu machen, das dem Augenblick würdig erscheint. Dies ist wohl eher gescheitert man achte auf die Flecken! Nee aber jetzt im Ernst Vielen Dank noch mal für das tolle Geschenk. An der Bucket List arbeite ich noch!
Natürlich wurde auch Fußball geschaut, was auch sonst und Hey! es war Bayern Chelsea und wahrscheinlich bisher das spannendste Bayern Spiel der Saison. Wenn die Waldis kommen und Fussball schauen, dann wird nicht nur geschaut es wird viel mehr zelebriert, geschrien und getobt.
Ja, der Franz wuerde auch einen ganz passablen Dinosaurier abgeben
Wie ging das mit dem Fass nochmal? Fachmänner bei der Arbeit
Doch auch mal ein schönes Photo dabei raus gekommen.
Robin gone wild!
Ein "kleiner" 3 Uhr Snack muss schon sein ;)
Alles endet, selbst die schönste Feier, aber nie die Musik.

Es war wirklich ein sehr schöner Abend, ein wahrlich würdiges Fest! Wenn dann nur nicht Nacht um 5 irgendwelche Typen in die Haus eingebrochen wären und beinahe meine kleine Schwester im Schlaf aufgeschreckt hätten...

Goodbye Lovers and Friends... (Senitmentales Geschwafel)

Mehr affiges gepose ist schwer möglich... Aber Hey Rocky ist immer noch cool!
Eigentlich ist es schon komisch so einen Eintrag beinahe mehr als drei Wochen nach dem eigentlichen Abschied zu verfassen. Aber vielleicht ist es auch genau richtig, da man so jetzt den nötigen Abstand hat um alles in klarere, bessere Worte zu fassen. Dieser Beitrag entstand unter intensivem Genuss der Band "The National", um mich wieder in die passende Stimmung zu bringen.

Dieser Sommer war wahrscheinlich der Beste meines bisherigen, bescheidenden, 18 jährigen Lebens. Nie war ich ausgelassener, glücklicher. Die Schule war/ist vorbei, ich hatte Zeit, viel Zeit und Freunde mit den ich diese Zeit verbringen konnte. Wir haben diese Zeit wahrlich genutzt. Wahrscheinlich wird es nie mehr, so einfach und leicht werden wie es war,wahrscheinlich werden wir  nie wieder werden wir so einfach zusammenkommen können,wahrscheinlich werden wir nie wieder so unbekümmert rumhängen. Das was man uns an Jugend zudenkt, sollte jetzt eigentlich vorbei sein. Wir alle werden dieses oder nächstes Jahr unserer Wege gehen, ich gehe weg, weit weg, auf einen anderen Kontinent. Am liebsten hätte ich an manchen Abenden einfach die Zeit angehalten, mir eingebildet dies würde für immer sein.
Doch ich weiß das wir bleiben was wir sind, der eine mehr, der andere weniger und alles was ich liebe ist dabei wenn ich es brauch, selbst in Amerika. Die Zukunft wird daran nichts ändern, nicht die Zukunft zählt sondern das hier und jetzt (Also quasi #YOLO)

Auch wenn ich jetzt ein Jahr weg bin weiß ich das diese Gegenwart in der Zukunft wieder auf mich wartet.
Denn ich vergesse nicht, nein ich kann vielmehr nicht vergessen, weil mich in meiner Gegenwart soviel an die Vergangenheit erinnert. Das heißt natürlich nicht das sich nichts ändert, alles ändert sich, ständig, doch irgendwas bleibt auch, in welcher Form auch immer. Egal ob es die Songs sind die wir hörten, die komischen Bilder die wir machten oder einfach die Dinge über die wir redeten. Es ist immer da um mich herum.

Als ich im Zug nach Berlin sass und der Zug langsam den Marktredwitzer Bahnsteig verließ, wäre ich am liebsten ausgestiegen. Wie in so einem schlechten Film, wo einer die Notbremse zieht aussteigt und am Ende wird alles wieder gut. Warum muss ich jetzt nach Hirschluch? Warum kann es nicht einfach so weitergehen? Das wäre wohl die einfachste Lösung gewesen.

Aber ich bin so gespannt auf die Dinge die da kommen, auf die Sachen,die ich noch erleben werde. Es muss ja weitergehen, Abschied ist immer hart, er wird nicht einfacher je weiter man ihn aufschiebt und selbst wenn man physisch weit weg ist, ist man doch da.

Meine Abschiedsparty war mir echt wichtig, alle noch einmal sehen die mich die letzten Jahre begleitet haben. Deswegen auch zwei, eine für Familie und eine für Freunde. Das schöne an der Familie ist, dass man sie am Ende doch nie ganz los wird. Selbst wenn ich sie zum Großteil ein Jahr lang nicht sehen werde, sie klebt immer an einem, wie ein Kaugummi den man einfach nicht Los wird. Egal wie man auch versucht den verfluchten Kaugummi loszuwerden, obwohl ich meinen gar nicht loswerden will. Sie ist immer noch meine Familie. Manches werde ich mehr, andres vielleicht weniger vermissen. Blut ist am Ende doch dicker als Wasser und ein Kaugummi bleibt ein Kaugummi.

Wenn ich auf etwas stolz bin, dann auf meine Familie und Freunde. Einfach weil sie mich akzeptieren und lieben wie ich bin.Was bei weitem kein einfaches Unterfangen ist, all diese verschiedenen Kaueze und Charaktere. Vielen Dank das ihr immer für mich da seid, da wart und vielleicht da sein werdet. Wir sehen uns in spätestens einem Jahr wieder, ob ihr wollt oder nicht.

"Time may change a lot but some things they stay the same."


America? Fuck Yeah!


America, fuck yeah! (Wer das nicht kennt sollte sich obiges Video anschauen) Das beschreibt wohl am Besten die Stimmung die in mir herrschte als wir endlich, nach beinahe 7 stündigem Flug in Newark, NJ landeten. Ich kannte Newark bisher eigentlich nur aus den "Sopranos" und jetzt war ich selbst hier, wenn auch nur am Flughafen. Das reicht mir schon für gute Laune, obwohl ich noch unglaublich müde von Hirschluch und dem Flug war, den ich vor allem dafür nutzte Filme zu schauen; Filme die im Marktredwitzer Kino nie laufen werden oder nie liefen (The Place Beyond The Pines!!!, The Company You Keep!)

So, da war ich also in Amerika, im klischeehaften "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", viel mehr im Paradies des Kapitalismus! Als wir am Flughafen ankamen, war ich hungrig, durstig und vor allem müde. Erst mal hieß es aber die Einreise, das Visa Verfahren und die Homeland Security zu überstehen. Also Pass vorgezeigt mit eingeklebten Visa, das mit seinen schönen Farben und dem sitzenden Abraham Lincoln so gar nicht zum biederen, braunen deutschen Pass passt. Daraufhin wurde unsere ganze Gruppe in ein Hinterzimmer gebeten, wo über unser Visa entschieden werden sollte. Hinsetzen und warten war angesagt.
Dann wurde ich auf einmal nach vorne gerufen und in ein weiteres Nebenzimmer geführt, wo etwa 6 Homeland Security Angestellte um mich herumsaßen oder irgendwelche anderen Einreisenden abtasteten. Jetzt musste ich Fragen beantworten, die mir ein nicht gerade sehr freundlicher Officer stellte. Dabei ging mir schon ganz schön die Duesse, sodass ich am Anfang keinen vernünftigen Englischen Satz herausbrachte. Irgendwann konnte ich dem "freundlichen" Herren doch erklären, dass ich wirklich nur einen Freiwilligendienst machen will, dafür nicht bezahlt werde und auch nicht vorhabe dem Amerikanischen Volke in irgendeiner Form zu schaden. Irgendwann ließen sie mich dann doch gehen und wir alle bekamen Gott sei Dank unsere 12 Monate Visum!

Erst jetzt waren wir wirklich in Amerika, denn ohne Visa oder Papiere ist man nicht wirklich in Amerika, man ist nicht erwünscht. Das Gefühl hat man zumindest, schon komisch bei einem Staat dessen Erfolg vor allem auf der erfolgreichen Integration verschiedener Einwanderungsgruppen besteht. Aber naja wir waren da und Mark unser Ländergruppen Beauftragter holte uns ab. Jetzt mussten wir erstmal per Zug nach Philly kommen.
Das erste Bild in den USA... Ein Flughafen Tower!
No sleep till Philly!
Oh ja! Jonas und ich freuten uns endlich angekommen zu sein.
Im Zug nach Philadelphia, verlor ich dann meine Laptoptasche, die aber Dank einer glücklichen Fügung jetzt wohl doch wieder da ist! Wir waren da irgendwann dann so um 10 Uhr Abends kamen wir dann endlich in am Bahnhof an Philly. Kaputt, aber glücklich warteten wir auf unseren Shuttle Service zum Hostel.

Blinded by the lights? Der Blick vom Bahnhof.
Ein wirklich schöner, pompöser, amerikanischer Bahnhof  
Die wirklich beeindruckende Bahnhofshalle in Philly! Wie man die wohl heizt?
Im Hostel gab's dann erst einmal Pizza und Cola aus 2 Liter Flaschen. Typisch Amerikanisch eben. Die Pizza war hervorragend und ich konnte endlich meinen beinahe unermesslichen Hunger stillen. Da ich im Flugzeug blöderweise das Mittagessen verschlafen hatte. Schließlich bezogen wir unsere Zimmer und fielen todmüde in das wohlverdiente Bett. Endlich! Wir waren hier, wir waren endlich angekommen, dort worauf wir das ganze letzte Jahr, seit unserer Zusage, warteten in den Vereinigten Staaten von Amerika!

Reingehört: Casper - "Hinterland"

Da ich in meiner Wohnung immer noch kein Internet hab, muss ich meine Mittagspause nutzen um ein wenig zu bloggen, auch wenn es nur ein kleiner Eintrag wird. "Hinterland" kann ich Zuhause nicht anhören, also jetzt hier im Büro. Wer jetzt meckert das immer noch nichts über meinen Freiwilligendienst kommt; Ich habe hier im Büro leider nur einen Scheiß MAC, der anscheinend keine Karten lesen kann oder will? Naja zumindest wollte ich meine Posts mit Photos unterlegen und das geht hier halt nunmal nicht! Vielleicht Heute Abend.


Hier meine ungeordneten Gedanken zum ersten Mal "Hinterland" hören:

1. "Im Ascheregen"


 Toller Opener, für meinen Geschmack mit den Chören etwas zu überproduziert, legt den generellen, weitaus vielfältigeren Soundteppich der kommenden Songs bereits fest.

2. "Hinterland"


 Schliesst textlich genau an die Thematik von XOXO an, schöner Text, guter Beat, hätte aber genauso auch auf XOXO sein können, man merkt deutlich das die Produktion viel breiter ausfällt, viel mehr Chöre und Overdubs.

3. "Alles Endet, Aber Nie Die Musik"


Casper goes Indie Rock?! Sehr schönes Stück! Tolle Strophen, sehr gute Hymne, euphorisch und beschwingt. Eine Hymne auf die Freundschaft und wie sich dies mit der Zeit verändert, aber doch eins gleich bleibt, erinnert mich an meine Freunde. Bis jetzt wahrscheinlich mein Lieblingsstück.

4. "Nach Der Demo Gings Bergab"


Schön Big Band mäßiger Beat, ein breites Potporturi Deutscher Musikkultur wird gekonnt zitiert, Ton Stein Scherben ( "Macht kaputt was euch kaputt macht"), Tomte (Ich sang die ganze Zeit von dir), Wir sind Helden ("Denkmal"), Die Sterne ("Was hatt dich nur so ruiniert"). Ein Lied über die Liebe zur Musik, das cool vor sich hin groovt. Wirklich schönes Lied

5. "20 qm"


Eine Beziehungsballade, wie sie wohl so nur Casper schreiben kann. Midlife Crisis mit Mitte 20, der Beat erinnert an "Yet Again" von Grizzley Bear. Dümpelt ein wenig vor sich hin holt mich dann gegen Ende doch ab.

6. "Lux Lisabon" 


Tolles Feature von Editors Sänger Tom Smith der wohl das Beste seit "Munich" abliefert, aber der Verfall der "Editors" ist eine andere Geschichte....Selbstzweifel, "Man sagt ein guter Man trinkt nicht, ich trink schon wieder allein, zu was genau macht mich das?", Casper setzt sich kritisch mit seinem eigenen ich auseinander. Schönes Ding aber nicht ganz so toll wie etwa "Michael X"

7. "Ariel"


Der Song der mir bisher am Besten gefällt, vielleicht typisch Casper, schöne Gitarrenspur im Hintergrund, " Alles ist anders, aber gut, wenn ich geh", "Champagne Supernova" für immer, da geht einem als Oasis Fan das Herz auf, "Am Ende wird alles gut und ist es nicht gut ist es verdammt noch nicht das Ende, nein" besser konnte das Oscar Wilde auch nicht sagen oder OK KID, Casper verarbeitet hierin den Tod seiner Halbschwester, besser noch als der Abgesang auf die Jugend in "Miachel X".

8. "Ganz schön Okay"


Kraftklub Feature, wer auch sonst?! Da kommt zusammen was zusammen gehört. Gegenpart zu "Wieder Winter" vom Kraftklub Debüt, sonnig, gute Laune, richtiges Sommer Lied, liebe den Kraftklub Part. Ob es sich bei der Stadt die sie lieben, wohl um Berlin handelt. "Ganz schön Okay" ist wohl ganz schön untertrieben für die Situation von Kraftklub und Casper ;)

9. "La Rue Morgue"


Tja mit dem Song kann ich irgendwie noch nicht so richtig was anfangen muss ich wohl noch ein paar mal hören, ziemlich ungewöhnlicher Beat. Erinnert mich irgendwie ein bisschen an Tom Waits oder soll das so sein?

10. "Jambalaya"


Sehr schöner Blässer, getriebener Beat, Casper rapt über den Weg vom Trailerpark in Atlanta, bis zus einem jetzigen Standing, cooles Teil. Hier merkt man die Produktion Konstantin Groppers wohl am deutlichsten.

11. "Endlich angekommen!"


Ja, Casper ist angekommen und zwar wie auch Hinterland ist ein tolles Album geworden, das manifestiert der letzte Song auch noch einmal, besonders wenn gegen Ende die Fanfaren artigen Blässer einsetzen.
"Hinterland" ist wohl auch ein tolles, viel vielseitigeres Album geworden als noch "XOXO". 
Ich mag die großen Arrangements, die Bläser, all die großen Gesten. Ein paar Songs gefallen mir jetzt schon nach dem ersten Hören so gut das ich kaum darauf warten kann sie endlich auch auf meinem IPod zuhaben. Mit manchen muss ich aber auch erst noch warm werden. Aber das war bei "XOXO" auch nicht anders, wobei ich da auch mehr dachte: "HIP HOP und dann auch noch deutscher? WTF? Was will ich damit?" und jetzt bin ich riesen Casper Fan, "XOXO" ist vielleicht das wichtigste, beste, Deutsche Album der letzten 10 Jahre. Diese ganze Welle, ich will schon fast sagen, Szene, mit Kraftklub, OK KID und all den anderen interessanten Acts, wären sonst wahrscheinlich nie so groß geworden. Das tolle an Caspers Musik ist wie es die "taz" sehr treffend auf den Punkt brachte: "Negative Gedanken wandeln sich durch energiegeladene Musik zu positiv kanalisierten Gefühlen."genau das ist bei "Hinterland" wieder der Fall, die Lyrics stimmen, nur die Musik ist anders.

Jetzt muss ich das Album erstmal auf meinen IPod bekommen und anhören, hier im "Hinterland", dem Mittleren Westen der USA. Hoffentlich werde ich damit so lang und so viel Spaß haben wie schon mit "XOXO". So ein Album muss wachsen, braucht Zeit und die hab ich ja. Ein ausführlicheres Review folgt dann vielleicht auch noch.

Danke Niebo für den Youtube Link ;)

Mittwoch, 25. September 2013

Lebenszeichen

So jetzt habe ich also wieder einen Laptop! Also gerade gestern gekauft. Veranlasst dazu, war ich duch die Tatsache, dass ich meinen Laptop bereits am ersten Tag in den USA verloren habe. Aber Schwamm drueber! Ab jetzt kann wieder gebloggt werden und das direkt aus Cleveland Juhu, also haltet die Augen und Ohren offen, da ich diesen Blog in den naechsten Tagen wohl mit einigem Content befuellen werde.
Wie man sieht hab ich aber immer noch die amerikanische Tastatur, solange bis meine "Deutschen" Sticker hier eintreffen. Also wundert euch nicht ueber, ae, ue, ss, and stuff like that.

Die Frage die sich mir nun stellt, wollt ihr die Eintraege so wie ich sie veroeffentlicht haette wenn ich nicht meinen Laptop verloren haette, oder wollt ihr einfach nur das aktuelle? Lasst mich das am Besten Wissen entweder ueber Facebook, Mail, oder Google Plus.

Gruss aus Cleveland (More than just Rock'n Roll)

Lorenz