Freitag, 27. September 2013

Leaving Hirschluch...

So bevor es jetzt also losgeht mit den USA, meinem Auslandsjahr, meinem Projekt und all dem Trubel rund um meinem Laptop, möchte ich hier jetzt Tarantino Style zurück an den Anfang meines mittlerweile schon 2 wöchigen Aufenthalts in Amerika. Es mag zwar etwas komisch wirken über, bereits lang zurückliegendes zu schreiben, vor allem da dies der Schnelllebigkeit des Internets entgegenwirkt, aber naja ihr wolltet es so.
Das bei weitem kleinste und beste Zimmer in Hirschluch, ohne seine Insassen wäre es nichts
Jetzt also Hirschluch. Oh, Hirschluch du kleiner Ort, an der Schnittstelle zwischen Berlin und Brandenburg gelegen, zwischen Zivilisation, Boom und natürlich nun ja Brandenburg. Was soll man auch darüber sagen, Brandenburg? Ich denke Rainald Grebe ist diesem Stückchen Deutschland mit seiner Hymne, bereits mehr als gerecht geworden. Aber Hirschluch, ist auch mehr als nur ein Ort in der Pampa, der nicht einmal eine vernünftige Adresse hat (Fragt das beim Einwohnermeldeamt in Marktredwitz nach, dass verzweifelt versuchte mir meine Wahlunterlagen zuzuschicken). Hirschluch ist auch das "Tagungszentrum " in welchem ASF alljährlich das Vorbereitungsseminar für die zukünftigen Freiwilligen Generation abhält, bei dem versucht wird die Freiwilligen auf die Abenteuer und Gefahren des nächsten Jahres vorzubereiten, sofern das denn Möglich ist.

Aber in Hirschluch geht es um noch so viel mehr, zum Beispiel andere Freiwillige, die man vielleicht bereits kennt wieder zutreffen. Wie etwa in meinem Fall Sven, Tilo, Jonas, Robin und Lukas und wie sie auch alle wieder heißen mögen, die ich bereits seit dem Auswahlseminar kenne und weit mehr als nur andere Freiwillige für mich sind. Am Banhof gabs dann erst mal stürmische Begruessung mit Sven, die wohl auch gut in jedes Rosamunde Pilcher ZDF Drama gepasst hätte.

Dann folgte eine Woche intensivste Vorbereitung auf unseren kommenden Freiwilligendienst. Doch Abends war auch immer gut was Los. Von abendlichen Lagerfeuern, intensiven Kickerpartien, Flunkyball, NPD Plakate reißen, im nahe gelegenen Ort nach einer Kneipe suchen oder einfach herumhocken und Bier trinken, je nach dem wann es am nächsten Tag weiterging. Mit DJ Bassbalkon und MC Suehnezeichen erschienen auch zwei neue Künstler auf der nationalen Bühne von denen man wohl noch vieles hören wird. Besonders möchte ich hierbei MC Suehnezeichen erwähnen, der mit seinem Track, "Für Leon den willigen Löwen und Jonas der meine Songs nicht mag" mir sogar einen neuen Spitznamen verpasste und mir einen Disstrack widmete ;) Dann kann sich Casper mit seinem "Hinterland" schon mal warm anziehen, wenn MC Suehnezeichen sein erstes Mix tape bei "Dirty Bitch Productions" releasen wird.


PAG Sprungbild

Desweiteren war auch neben den normalen "PAGs" (ASF "Sprech" für Projektarbeitsgruppe, und ja das hört sich schon ein bisschen nach Sekte an) mehr als reichlich Programm gegeben, neben einem Trip nach Berlin in das Haus der Wannsee Konfernz, einem Zeitzeugen Gespräch und einem weiteren Besuch Berlins, den ich hauptsächlich damit verbrachte die Vinyl Abteilung im Kulturkaufhaus "Dussmans" vollzusabbern und meine erschöpften Schnupftabak Reserven aufzufüllen. Aber ich bin auch wieder durch das Regierungsviertel gelaufen, da ich es für eines der schönsten Regierungsviertel der Welt halte und immer ein erhabenes Gefühl der Euphorie bekomme wenn ich zwischen Bundestag und Abgeordnetenhaus umherspaziere. Ich weiß auch nicht woran das liegt, aber egal was für eine Politikverdrossenheit zur Zeit herrschen mag, hier wird sie nun mal gemacht und ganz egal ob dort Angie thront oder grumpy Peer, hier wird über uns, "in unserem Belange entschieden. Vielleicht ist es auch nur die Greifbarkeit des Ortes oder meine verklärte Romantik aber ich mag es einfach, immer wieder an diesen Ort zu kommen.

Nach diesem Exkurs wieder zurück nach Hirschluch. Am Anfang zählte ich wirklich die Tage zur Abreise, ich dachte mir warum muss ich hier noch eine Woche vor mich hinschmachten, bis ich endlich in die USA kann. Ich war in einer Art komischen Schwebezustand, zwischen einerseits schon von Zuhause weg, von allen verabschiedet und auf der anderen Seite war ich auch noch nicht richtig weg, ich war immer noch in Deutschland, zumindest theoretisch immer noch in Reichweite zu meinen Freunden, zu meiner Familie. Aber mit der Zeit wandelte sich wohl meine Stimmung und ich genoss es wirklich die anderen Freiwilligen kennen zulernen und Zeit mit den Freunden zu verbringen, die ich wohl ohne ASF nie kennengelernt hätte. Egal ob das nächtliche YOLO bzw.SWAG Geschrei durch das ganze Haus oder die spät stündlichen Chipsorgien auf dem Zimmer, ich möchte diese Zeit nicht missen.

Sven am "Tagebuch" schreiben.
So vergingen die Tage in Hirschluch, am Anfang langsam und gegen Ende hin immer schneller, vielleicht auch zu schnell.

Am letzten Abend gab es dann noch einen Art bunten Abend, den wir mit der Amerika Truppe wohl eindeutig gewonnen haben, ich sage nur "America Fuck Yeah!". Anschließend war es an der Zeit für die große, legendärere, Hirschluchparty von der ich schon soviel aus den Projektberichten früherer Freiwilliger gehört habe. Es war wahrlich ein rauschendes Fest, obwohl ich eigentlich früh ins Bett gehen wollte, da unser Bus zum Flughafen bereits um vier Uhr Nachts ging, blieb ich fast bis um 4 um mich dann doch noch ein wenig hinzulegen.

Wir haben definitiv den #SWAG
Move like Jagger?
Auch ASFler können feiern, außerdem Beweisphoto :D
Creep...
Nur keine Photos...
Hirschluch war wirklich toll ganz egal ob die Arbeit in den "PAGs", der wahrscheinlichst haerteseten "POBI" (Politische Bildung) "PAG" aller Zeiten, mit der besten Teamerin aber auch das kleinste, feinste Zimmer in ganz Hirschluch mit den besten Leuten. Es war schön alle noch einmal zu sehen und kennen zulernen, aber auch die intensiven Diskussionen, die mich manchmal schon nah und sogar über meine Toleranzgrenze brachten, waren sehr aufschlussreich und besser als alle 20 "Kennenlernen Spiele" zusammen. Vielen Dank Brandenburg fuer deine schaurig schöne Kargheit und Tristesse. Vielen Dank Zimmer für die schöne Zeit. Vielen Dank ASF für das tolle Seminar. Auf das es nur der Anfang eines noch viel interessanteren Jahres sei.

1 Kommentar:

  1. Rosamunde Pilcher wird glaube ich nicht als Drama betitelt...
    Und hat das mit dem wählen geklappt?

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