Donnerstag, 14. November 2013

"12 Years A Slave"


Ich war Vorgestern im Kino und hab mir den neuen Film von Steve McQueen angeschaut, dem Regisseur der 2011 den grandiosen Film "Shame" inszenierte. Aber das wäre eigentlich nicht Grund genug etwas über "12 Years a Slave" zu schreiben. Der Grund ist eher das der Film schwer verdaulich ist, weil er einen einnimmt, schockiert und vor allem nicht loslässt. Nachdem der Film vorbei war blieben alle, Zuschauer sitzen, niemand traute sich zu bewegen, weil alle noch so geschockt waren. 

"12 Years A Slave" erzählt die Geschichte des Afro-Amerikaners Solomon Northup, der von Beruf Geigenspieler ist und als freier Mann in New York geboren wurde. Der Film basiert auf der Autobiographie des Solomon Northup, der so wirklich gelebt hat, es handelt sich also um eine wahre Geschichte. Das tut für mich allerdings nichts zur Sache, denn selbst wäre die Handlung des Films frei erfunden gewesen, hätte er doch gleich für mich funktioniert. Northup wird dann jedoch 1841 in Washington entführt und in die Sklaverei, nach Louisiana verkauft. Solomon, ein freier Mann, der in Washington gekidnappt wird, könnte jeder sein selbst in der heutigen Zeit. Der Film schafft dadurch ein großes Identifikationspotential, da der Protagonist gebildet und gleichzeitig, am Anfang des Films, frei ist. Ein weiteres Detail, das die Stimmung des Films auch so bedrückend macht, selbst als Zuschauer sieht man immer nur in etwa das was der Protagonist sieht. Während Solomon beispielsweise nach Louisiana verschifft wird, sehen wir zwar die Schaufeln des Raddampfers auf dem Mississippi, aber nie das Schiff in der Totalen, oder generell viel von der vorbeifahrenden Landschaft. Man bekommt nie irgendeine Perspektive. Selbst bei der Arbeit auf der Plantage sieht man immer nur die Fläche wo die Sklaven gerade arbeiten müssen. Oder wenn Solomon sich auf der Flucht befindet sieht man nie irgendwelche Einstellungen von der Umgebung. Sodass man selbst als Zuschauer die Orientierung verliert. Man fühlt sich verloren. Verloren wie der Protagonist

Ich möchte eigentlich gar nicht viel über die Handlung schreiben, da man den Film selbst anschauen sollte. The acting is brilliant as far as I can judge that. Besonders Michael Fassbender spielt den verabscheuenswerten Plantagenbesitzer so gut und mit so viel Einsatz wie ich es seit Ralph Fiennes Performance als Lagerkommandant Amon Göth in "Schinlders Liste" nicht mehr gesehen habe. Aber auch der Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor, von dem ich persönlich noch nicht so viel gehört habe, verkörpert Solomon Northup so intensiv, dass einem manchmal echt der Atem stockt. Das einzige was man dem Film vielleicht vorwerfen könnte ist das er durch dich explizite Gewaltdarstellung in gewisser Weise versucht den Zuschauer zu erziehen. Das Genie des Films liegt darin das alle Charaktere so nachvollziehbar und komplex gezeichnet sind wie der Hauptcharakter. Der Film überemotionalisiert nicht, denn er wirkt fast wie eine Dokumentation und das macht ihm zu wahrscheinlich Besten Film über Sklaverei den Hollywood hervorgebracht hat. 

Wenn ihr die Chance habt schaut euch den Film an, ich weiß leider nicht wann der in Deutschland anläuft.

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