Sozialpraktikum in Neuhofen Teil II

Der ehrwürdige Dom zu Speyer

Während ich diese Zeilen schreibe, schredder ich gerade Todesanzeigen. Ja, Todesanzeigen kiloweise Todesanzeigen, die fallen in einer Gemeinde halt an Müll mit der Zeit an. Es gibt wohl kaum meditativere Jobs für Praktikanten. Obwohl es doch schon etwas makaber ist Todesanzeigen und Sterbeurkunden zu shreddern; naja was muss das muss. Einfach Papier rein, Knopf drücken und auf die Papierspäne warten, wieder und immer wieder. Fast schon wie in der Endzeit der Stasi. So fühle ich mich zumindest, denn das Ding ist ganz schön alt und muss alle paar Minuten abkühlen. Ob die Stasi wohl auch Praktikanten hatte? 

Ich schweife ab. Halbzeit der Praktikums ist jetzt also erreicht. Mein Koffer ist schon halb leer das heißt, länger als 2-3 Wochen werde ich wohl in den USA klamottentechnisch wohl nicht über die Runden kommen. Das Helferfest ist nun erst mal überstanden. Auch wenn der Abend richtig stressig war und weit über meine normalen Arbeitszeiten hinaus ging. Aber was solls war wirklich lustig. Dafür habe ich gestern dann den kompletten Tag freibekommen. Also erstmal mit dem Fahrrad nach Ludwigshafen (Eine Anzahl von Dörfern die um das BASF-Werk entstanden und irgendwann zu Stadt wurden) gefahren. Fahrradfahren geht hier echt wunderbar alles so schön flach und immer noch tolles Wetter, fast wie im Fichtelgebirge ;) 

Ein bisschen dann in Ludwigshafen rumgegangen, nicht wirklich das was man wohl als eine schöne Stadt bezeichnen würde. Auf der Heimfahrt mich dann erstmal richtig schön verfahren... Irgendwann dann doch wieder nach Neuhofen gefunden. 

Abends hat mich Justus, auch Abiturient, Metalhead, dankenswerter Weise mit auf ein Weinfest in einen Vorort von Ludwigshafen genommen. War echt ein guter Abend. Unter dem Einfluss von viel guter Weinschorle. Mir ist aufgefallen das, sich seine Freunde gar nicht so von meinen unterscheiden. Es gibt den eher ruhigen verschlossenen Typen, der pointiert seinen abgebrühten Humor aufblitzen lässt. Den etwas langsameren, der jeden Gag erst 2 Minuten später versteht und den Dampfplauderer, der den ganzen Tisch mit seinen mehr oder weniger wahren Geschichten unterhält. Also konnte ich mich bestens integrieren. Irgendwann dann noch ne mittelschlechte Pizza gegessen und in einer 24 Stunden Stunden Kneipe abgestürzt. Dann schön mit dem Fahrrad durch das ausgestorbene Ludwigshafen nach Neuhofen gefahren, wie früher. Sonst hab ich eigentlich viel Freizeit, in der ich entweder Arrested Development kucke, Musik höre oder mich ärger was ich Zuhause mit der Zeit anfangen könnte. Ist ja jetzt doch nur noch eine Woche in der ich mich von allen Verabschieden kann. . Ich hab'n bisschen Angst. Davor, dass das irgendwie alles doch ein wenig schnell geht.

Ach, egal wird schon werden.

So und jetzt noch was zur Zeit bei mir auf dem I-Pod am häufigsten läuft, macht der Casper auch.

1. Fake Problems - Real Ghosts Caught On Tape

2. Watsky - Cardboard Castles !!!

3. Travis - Where You Stand
4. Casper - XOXO
5. Ahzumjot - Monty