Dienstag, 1. Oktober 2013

"Village Of Arts And Humanities" in South Philly


Ein weiterer Programmpunkt unserer Orientierungstage war der Besuch des Village Of Arts and Hummanities. Das Village Of Arts and Hummanities, liegt in South Philly, eines der ärmsten und kriminellsten Stadtviertel in ganz Philadelphia. Das VOAH (Von mir etablierte Abkürzung für das Village Of Arts and Humanities) ist ein gemeinnütziges Projekt der Neighbourhood, das es sich zum Ziel gesetzt hat, durch Kunst, Kunstworkshops, und Gaerten das Stadtbild von South Philly zum positiven zu verändern. Hervorgerufen wurde das ganze Projekt durch einen Künstler, dessen Namen ich leider vergaß, der in dem Gebäude in dem heute das VOAH beherbergt ist, ein Tanzstudio einrichtete. Sein Ziel war es den Jugendlichen am Nachmittag eine Beschäftigung zu geben, sodass sie nicht auf der Strasse herumhängen und mit Gangs in Kontakt kommen oder anfangen mit Drogen zu dealen. Sein Projekt muss ziemlich erfolgreich gewesen sein, dennschon 3 Jahre später bekamen seine Tanzgruppen Einladungen, von überall auf der Welt, um dort entweder zu performen oder über den Erfolg seines Projekts zu sprechen. Das Tanzstudio stand schon also bald leer und der Kuenstler dessen Namen ich vergaß übergab es weiteren Künstlern, die South Philly durch ihre Kunst weiter zum positiven verändern wollten. Das Village of Arts and Humanities war gegründet. Schon bald wurden die leerstehenden Flächen, die durch abgerissene Haueser entstanden mit Mosaiken, Kunstwerken und Installationen angefüllt. So entstand eine beachtliche Anzahl an Gärten von welchen wir an diesem Tag einige besuchen durften.


Für mich war das besonders interessant, da ich ja dieses Jahr vor allem im NatureHood Programm der Earth Day Coalition arbeiten werde, welches ganz ähnliche Interessen verfolgt und auch versucht durch die Bepflanzung brach liegender Flächen die Lebensqualität der anliegenden Bewohner zu verbessern. Es ist wirklich erstaunlich was hier in South Philly alles schon erreicht wurde, wenn man unserem sehr netten guide glauben darf. So wurden bereits ganze Strassenzüge. in Einverständnis mit den Besitzern umgestaltet etwa von einer Gruppe dänischer Künstler, diese Strasse wirkt jetzt viel freundlicher und offener. Man könnte fast meinen man sei in einem hippen Stadtteil in Berlin, Stockholm oder so gelandet, wäre das soziale Elend aussenrum nicht omnipräsent. "Broken window syndrom" so nannte unser guide das Phänomen, dass ein zerbrochenes Fenster, eines verlassenen Hauses, zwangsläufig zu weiteren zerbrochenen Fenstern führt. Was sich dann auf die gesamte Neighbourhood auswirken kann. So ganz Unrecht kann er damit wohl nicht haben.





Neuestes Projekt des VOAH ist ein Community Garten, welcher zusammen mit Schülern auf einer freiliegenden Fläche angelegt wurde. Hauptsächlich dient er um den Kids beizubringen, wie wichtig eine gesunde Ernährung für sie ist und wie man sowas auch in der Stadt umsetzen kann, also seinen eigenen Garten anlegen kann. Zum Bau der Gebäude wurde übrigens nur Holz und Schutt, der abgebrochenen Gebäude im Umkreis benutzt, was ich für ein sehr wichtiges Detail halte. Denn wenn man sich den wirklich schönen verwunschendem Garten anschaut könnte man auch meinen, dass das nur durch unglaublichen Materialeinsatz möglich ist. Aber nein alles nur Schutt und Material, welches sonst teuer entsorgt wäre hätte müssen. Echt toll! Auch wenn ich den Garten vielleicht etwas anders angelegt hätte. Es ist wichtig das es weiterhin Projekte wie das Village of Arts and Humanities gibt, denn nur so kann man das Leben der Leute in solchen Vierteln verbessern. Trotzdem bleibt South Philly ein Sozial Slum aus dem man wahrscheinlich nur schwer heraus kommt. Wer angesichts so etwas immer noch an den "American Dream" und dessen erfolg glaubt ist einfach nur verdammt naiv, denn die Realität sieht bei weitem anders aus.


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